Finishing Move

Definition

Allgemein gesehen ist ein Finishing Move eine besondere Art von Spezialbewegung in Kampfspielen, meistens im VS-Fighting-Genre, welcher den Gegner auf eine andere Art besiegt, als es üblicherweise der Fall ist. Die Betonung liegt auf "besiegt" und "Finishing", da der Kampf nach Einsatz dieses Spezialbewegungen per Definition zu Gunsten dessen ausgeht, der zu diesem Move greift und ihn erfolgreich anbringen kann.

Klassische Fatality

Popularisiert wurden Finishing Moves durch die Mortal Kombat-Serie, wo sie "Fatality" bzw. in der Mehrzahl "Fatalities" (im Deutschen ist sowohl die Variante "die Fatality" als auch "der Fatality" anzutreffen) heißen, ausser in der zensierten SNES-Version von "Mortal Kombat" - dort heißen sie "Finishing Move".

Diese Serie setzt den Finishing Move der klassischen Art um: In der entscheidenen Kampfrunde kann der Spieler, nachdem er seinem Gegner den kompletten Energiebalken weggeprügelt hat, nach der Aufforderung des Ansagers ("Finish him/her!") einen besonderen, tödlichen Move einsetzen, indem er innerhalb einer kurzen Zeitspanne (sog. Fatality Time) eine bestimmte Tastenkombination eingibt. Der besiegte Spieler hat keine Möglichkeit, sich der Fatality zu entziehen. Die Fatality unterscheidet sich je nach Character, auch die entsprechende Tastenkombination ist nicht immer gleich.

Stage Fatality

Eine besondere Art der Fatality stellte die Möglichkeit dar, den Gegner angepasst an die Gegebenheiten der jeweiligen Kampfarena zu vernichten. Im ersten Mortal Kombat war es eine Brücke, welche sich über eine Grube, deren Boden mit Stacheln besetzt war, erstreckte. Dorthin konnte man den besiegten Opponenten mit einem Kinnhacken (wie man ihn aus dem normalen Kampf kennt - es gab damals noch keine besondere Tastenkombination dafür) während der Fatality Time befördern. Der Name dieses Kampfschauplatzes - "The Pit" - gab dieser Fatality-Art im Nachhinein ihren Namen: "Pit Fatality". Ab dem zweiten Teil der Serie, wo es nicht nur eine einzige derartige Kampfarena ("Stage" im Englischen) gab, wurde sie als "Stage Fatality" bezeichnet, der Ansager in "Mortal Kombat" quittiert diesen Move jedoch immer einfach nur mit "Fatality!".

Sonstige "Mortal Kombat"-Finisher

Nachfolgende "Mortal Kombat"-Titel erweiterten das Finishing Move-Konzept. Mortal Kombat II gab dem Spieler die Möglichkeit, seinen Gegner durch einen "Friendship"-Move zu verschonen oder durch eine "Babality" in ein Baby zu verwandeln. Zu der Zeit von "Mortal Kombat II" gingen Gerüchte um, es gäbe noch weitere Varianten: "Nudality" (beinhaltete die Nacktdarstellung der Charactere) und "Animality" (die Verwandlung des Characters in ein Tier). Das Erstere war verständlicherweise weit von der Realität entfernt, die Animality hielten die Entwickler jedoch für eine gute Idee, welche in Mortal Kombat 3 dann auch verwirklicht wurde. Um eine Animality einsetzen zu können, musste man den Gegner zuvor mit einer anderen Neuerung - dem "Mercy" - verschont haben. Im Gegensatz zum "Friendship", wobei der Gegner verschont, aber auch sicher besiegt wurde, gab ein "Mercy" dem Gegner ein wenig Energie zurück, womit dieser den Kampf unter Umständen für sich entscheiden konnte.

Kombos als Finisher

Ultimate Mortal Kombat 3 brachte eine weitere Neuerung mit sich - die "Brutality". Im Prinzip war es eine lange Reihe von Schlägen (ein Combo), nach der der Gegner schließlich expodierte. Combos als signifikanter Teil des Spielmechanismus waren erst seit "Mortal Kombat 3" Bestandteil der Serie, die Idee des letzten, abschließenden Combos ist jedoch nicht "Ultimate Mortal Kombat 3" zuzuschreiben, sondern dem zuvor erschienenen Killer Instinct (wo die Technik als "Ultra Combo" bekannt ist), welches als erstes Kampfspiel Combos zur grundsätzlichen Spielephilosophie beförderte, als Gegensatz zu früheren Spielen, die sie im besten Fall als ein Detail am Rande abtaten. "Killer Instinct" mischte interessanterweise auch beide Konzepte - ein "Ultimate" bestand aus einem Combo, welcher in einem "Danger Move" endete (das "Killer Instinct"-Gegenstück zur Fatality).

Custom Finisher

Nach "Ultimate Mortal Kombat 3" kehrte die Reihe zu ihren Ursprüngen zurück, und spätere "Mortal Kombat"-Titel boten wieder nur Fatality und Stage Fatality als abschließendes Argument eines Kampfes. Das Konzept wurde mit Mortal Kombat Armageddon etwas aufgeweicht, wo man mit jedem Kämpfer eine "Custom Fatality" ausführen konnte, welche aus bestimmten Schlagarten bestand, die der Spieler in gewünschter Reihenfolge anbringen konnte. Im Idealfall steigerte sich die Kombination von relativ einfachen Treffern bis hin zu den immer brutaleren. Doch auch dieses Konzept war nicht neu. Bereits ein Jahrzehnt zuvor bot der in engeren Kreisen weit bekannte Klassiker WeaponLord genau diese Möglichkeit der Finishing Move-Gestaltung.